Zur 3. Runde der 1. LL OÖ war die Mannschaft Taufkirchen/Pram 2 zu Gast. Christian Weiss und Pierre Dübon waren zeitgleich höherklassig im Einsatz, sodass als Gastspieler dieses Mal Hans-Dieter Wiesner und Winfried Wadsack zum Einsatz kamen. Die Partie an Brett 4 zwischen Alexander Klinkan und Josef Lang (2047) endete bereits in der Eröffnung schnell und unspektakulär Remis. Eine pragmatische Entscheidung von Alex, der krankheitsbedingt sichtlich nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war und sich für die Nachbesprechung schonen musste. Harald Winkler gelang es an Brett 3 seinen Gegner Thorsten Matthias (2027) bereits kurz nach der Eröffnung nachhaltig unter Druck zu setzen. Er gewann folgerichtig eine Qualität, verlor jedoch im Anschluss leicht den Faden und wählte wohl nicht die stärkste Fortsetzung. Sein Gegner gewann daraufhin einen Bauern zurück, positionierte sich strukturell geschickt und überließ Harald keinerlei Einbruchsfelder. Harald versuchte seinerseits nochmals durch Rückgabe der Qualität aktiveres Spiel zu erlangen, doch sein Gegner konnte Remis durch Dauerschach erzwingen. Schade, hier wäre evtl. mehr drin gewesen. Hans-Dieter Wiesner hatte es an Brett 6 mit den schwarzen Steinen spielend mit Richard Kaiser (2002) zu tun. In einem komplizierten Abspiel der sizilianischen Verteidigung konnte sein Gegner mit einer kleinen Kombination einen Bauern gewinnen, stellte dafür jedoch seine Dame ins Abseits. In der resultierenden, äußerst komplizierten Stellung mit vielen taktischen Nebenvarianten und Fallstricken fand Hans-Dieter leider nicht die richtige Fortsetzung und musste kurze Zeit später aufgeben. Auch eine längere Analyse im Anschluss an die Partie brachte keinerlei Klarheit, welche Seite wirklich im Vorteil ist/war …. Auch in der Schachpraxis trifft der bewährte Ausspruch „Es ist alles sehr kompliziert“ öfters mal zu…. Winfried Wadsack kam nach ausgeglichener Eröffnung gegen Philipp Biedenkopf (2038) im Mittelspiel ein Bauer abhanden. Er verteidigte sich jedoch in weiterer Folge umsichtig, nutzte die bessere Aktivität seiner Figuren, gewann den Bauern zurück, und konnte relativ bald und ohne großes Risiko ein Remis nach Zugwiederholung erreichen. An Brett 1 erwischte Ernst Schüller einen eher gebrauchten Tag. Bereits früh nach der Eröffnung bekam sein Gegner Maier Christoph, mit 2178 nominell der stärkste Spieler der Gäste, deutliches positionelles Übergewicht und erspielte sich nach und nach entscheidenden Raumvorteil, der zum Gewinn zweier Bauern führte. Ernst verteidigte sich bis ins Endspiel musste aber letzten Endes die Partie aufgeben. Thomas Hebesberger musste an Brett 2 mit den schwarzen Steinen gegen Michel Tischler (2062) antreten. Er konnte den weißen Eröffnungsvorteil schnell neutralisieren. Nach dem Tausch der Damen setzte Thomas druckvoll fort und hatte das aktivere Spiel. Jene Fortsetzung, die wirkliche Gewinnchancen geboten hätte, war leider für das menschliche Auge kaum zu finden und wurde erst bei der Nachbesprechung mit Hilfe einer Engine „entdeckt“. Die in der praktischen Partie gespielte Abwicklung in ein Turmendspiel mit je 6 Bauern schätzten die Zuseher ebenso noch als Vorteilhaft für Thomas ein. Bei sehr knapper Bedenkzeit verteidigte sich sein Gegner jedoch im Anschluss gewissenhaft und ließ keine direkten Gewinnchancen mehr zu, sodass nach 4,5h Spielzeit die Partie mit Remis endete. Der Wettkampf endete somit mit einem 4:2 Auswärtssieg der Gäste. Berichtdetails Erstellt von: Reith Lorenz Letzte Änderung: 20.11.2024 |