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LEONDING 2 ÜBERNIMMT DIE TABELLENFÜHRUNG IN DER 1. KLASSE MITTE


In der 4. Runde der 1. Klasse Mitte war die Mannschaft von Leonding 2 am Samstag , dem 18. November zu Gast bei Hörsching 4. Gemütliches Spiellokal im KUSC Hörsching, angenehme Schachatmosphäre, genügend Plätze für 2 Begegnungen(Zugleich spielte unsere 3. Mannschaft gegen Hörsching 5), freundliche Gastgeber. Den Eloverhältnissen gemäß ging unsere Mannschaft als Favorit ins Spiel. Wir wollten natürlich gewinnen, möglichst hoch.

Eröffnungsphase

Am Brett 1 spielt Gebauer Richard mit Schwarz  gegen Freimüller Andreas das angenomene Damengambit und kommt aus der Eröffnung mit einer für Schwarz soliden symetrischen Stellung. Ausgegliechen.

Am Bret 2 spiele ich mit Weiß gegen Danninger Egon. Auf dem Brett Abgelehntes Damengambit, Abtauschvariante. Mein Gegner spielt Theorie bis zum 6. Zug. Im siebten spielt er ungenau in dem er den schwarzfeldrigen Läufer, der schon auf e7 entwickelt wurde, nochmal auf b4 zieht. Das ermöglichte mir mit einem taktischen Manöver ein wichtiges strategisches Ziel zu erreichen; Schwächung des Damenflügels. Aus der Eröffnung kam mein Gegner mit einem Bauer weniger und 2 schwachen Bauer auf c7 und a4.

Am Brett 3 spielt Bergmann Max mit Schwarz gegen Angerer Werner. Den Najdorf- Sizilianer beherscht Max gut und nach der Eröffnung ist die Stellung zwar angespannt aber mit gleichen Chancen.

Am Brett 4
Surtmann Leopold mit Weiß gegen den Stärksten bei den Gastgebern Lutz Richard. Schon in der Eröffnung spielt Weiß ungenau und Schwarz gleicht aus.


Mittelspielphase

Brett 1: Weiß versucht in einer symetrischen Stellung möglichst viele Figuren zu tauschen mit der Hoffnung in ein völlig ausgeglichenes Endspiel zu gelangen und zu remisieren. Man hat den Eindruck als würde Richard mitspielen und selber mit Punkteteilung zufrieden wäre. Aber wenn man es genauer beobachtet, merkt man, dass er sich genau überlegt ob und wann er tauscht. Mitlerweile sind jeweils ein Turm und zwei Leichtfiguren abgetauscht. Und es riecht tatsächlich nach Remis. Schwarz hat nur die c-Linie als kleine Hoffnung. Ob das reicht?






Schwarz hat c-Linie.
Ob das reicht?




Brett 2: Nach dem ich seinen a6-Bauer geschlagen hatte, überlegte ich gerade wie ich seine Schwächen am besten ausnutze und da spielt er wieder einen schlechten Zug. Im Laufe der nächsten 5, 6 Züge verschlechterte sich seine Stellung, sodass er mit beiden Türmen seinen c7-Bauer passiv verteidigen mußte. Eben da übersah ich möglichen Qualitätsgewinn.






Mit 21.La6 gewinnt man Qualität
Ich sah es nicht.




Brett 3: Es wird langsam gespielt, lange nachgedacht. Noch nichts Entscheidendes.




Brett 4: Leopold spielt wieder ungenau, Da4 und nach Gegners b5 muss die Dame zurück auf c2. Tempoverlust. Schwarz bekommt schönen Stützpunkt auf c4 für seinen Springer. Auch der zweite Springer von Schwarz rückt vor. Seine Dame ist über e7 und h4 plötzlich auch im Angfriff, sogar mit Schachangebot. Weiß hat nicht mal rochiert. Es sieht gefährlich aus.






Es sieht gefährlich aus.




Spätes Mittelspiel, Endspiel

Brett1: Weiß eilt mit dem König ins Zentrum, vernachlässigt dabei gegnerische Drohungen und ermöglicht mit seinem letzten Zug 26.Tc2 dieses schöne taktische Manöver 26...Dxc2   27.Dxc2 Txb2  28.Dxb2 Lxb2. Nach 29.Sd4 Lxa3 gibt er auf.

 




Weiß übersieht dieses taktische Manöver.




Brett 2: Mittlerweile zog Schwarz seinen Bauer nach c6 aber nach meinem d5 mit der Drohung Lc5 entscheidet er sich für Qualitätsopfer und schlägt den Läufer auf b3. Danach schlägt er noch den Bauer auf d5 und ermöglicht mir Turmabtausch auf c8. Durch ein paar Angriffe auf seinen Läufer entsteht die Stellung, in der er eine Figur verliert. Und da gab er auf.






Schwarz entscheidet sich für das Qualitätsopfer.




Brett 3: Max übersieht eine Taktik und verliert Figur. Total verlorene Stellung. Er spielt noch einige Züge und gibt auf.



Brett 4: Nach Dh4+ hätte Weiß mit Sg3, nicht g3 antworten sollen um das Damenmanöver über h3 und g2 zu verhindern. Obwohl er auch so ziemlich schlecht steht. Er spielt doch g3 und nach dem erwähnten Damenmanöver verliert er den Turm auf b3.






Durch schlechte Verteidigung verliert Weiß den Turm.



Ob ihr es glaubt oder nicht, aber gerade  jetzt wird es spannend. Poldi setzt alles auf Königsangriff. 25.g4 Se7  26.f5 Db1  27.f6 Sg6  28.fxg7 Tfe8  29.0-0 Te7  30.Sg3 Dc2  31.Sh5 und stellt euch vor, das ist der Ausgleich, mit einem Turm weniger. Und dann spielt Schwarz 31.Tc8??. Ignoriert die Gefahren um seinen König. Er hätte unbedingt 31.f5 spielen müssen! So steht Weiß auf Gewinn. Er soll nur noch Lh6 ziehen. Da kann sich Schwarz nicht mehr wehren. Tut er es?






Diese Stellung ist ausgegliechen obwohl Schwarz
einen ganzen Turm mehr hat.



Nein, er tut es nicht. Er gibt Schach mit dem Springer auf f6. König nimmt auf g2 und wieder Ausgleich. Und mit seinem nächsten Zug 33.Sh5+? steht er sogar vor der Niederlage.






Statt 32.Lh6 spielt Weiß 32.Sf6+, König nimmt auf g7.
Wieder Ausgleich .



Es folgten noch 33...Kf8  34.Sf6 Sd2  35.Dh3. Wegen der Zeitnot oder der inneren Aufregung, wer weiss es schon, spielt Schwarz hier 35.Sf4 und übersieht das Matt mit der Dame auf h6. Wow!






Schwarz spielt in dieser Stellung Sf4 und übersieht das Matt
mit der Dame auf h6.



Wir gewannen also das Mach 3:1 und übernahmen die Tabellenführung. Die ersten 6 Plätze der Tabelle sind aber so dicht aneinandergereiht. Den 1. und den 6. Rang trennen nur 1,5 Punkte. Es ist alles noch offen.






Berichtdetails
Erstellt von: Sefik Keserovic
Letzte Änderung: 20.11.2023