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ASKÖ Leonding beendet die Saison am Stockerl und pulverisiert die sportlichen Leistungen der Vereinsgeschichte!

Die Schlussrunde der 1. ÖO Landesliga fand am Samstag, dem 6. April im Ambiente des Valentinums in St. Valentin statt. Bei idealen Bedingungen stand für Leonding 1 noch ein Platz unter den besten drei Mannschaften von OÖ am Spiel. Die junge und ambitionierte Mannschaft von Sauwald 2 lauerte auf Platz 4 mit nur einem halben Punkt Rückstand.

Neben dem Leondinger Match um Platz 3 zeichnete sich ein spannender Kampf um den Aufstieg in die 2. Bundesliga ab. Die St. Valentiner Truppe mobilisierte in den letzten Runden nochmals alle Kräfte und verkürzte den Abstand zu den führenden Hörschingern vor der Schlussrunde auf 2 Punkte, sodass mit einem 4:2 Sieg der Valentiner noch die Meisterkrone ‚dahom‘ theoretisch möglich war.

In unserem Mannschaftskampf gegen Sauwald 2 war schnell klar, dass der Gegner nicht in der Bestbesetzung angereist war. Überrascht aber ebenso unbeeindruckt startete Leonding selbst in Top-Besetzung in die letzten 6 Partien der Saison. Nach St. Valentin war zum Saisonabschluss gleich der komplette 7-Mann Stammkader angereist. In Anbetracht der Tatsache, dass das Spiel um den 3. Platz auch mit dem Kampf um die Goldene Ananas verglichen werden konnte (Bronze-Medaillen musste man schon selber im Keller suchen), entschied sich ÖM Ernst Schüller dieses Mal zu pausieren und stattdessen die Veranstaltung zur strategischen Vorausplanung für die nächste Saison zu nutzen.  

Zur sportlichen Auseinandersetzung auf den Brettern ist besonders anzumerken, dass vom klassischen ‚Schlussrunden-Flair‘, also Kurzremisen und Bier, wenig zu merken war. In allen Partien wurde von Anfang bis zum Schluss stark gekämpft.

Auf Brett 1 zeigte IM Christian Weiß zum wiederholten Mal, wie man Schach wirklich spielt. In dieser Partie auch mit den weißen Steinen unterwegs, wurde der Gegner zuerst positionell und später taktisch überspielt. Nach einem zaghaften Versuch des schwarzen Spielers einen Königsangriff mit schlafendem Damenflügel zu starten, war die Partie schnell wieder vorbei.

Brett 2 war in dieser Runde mit FM Thomas Hebesberger besetzt, der die schwarzen Steine gegen den stärksten Spieler des Gegners führte. Während die Eröffnungsphase noch ausgeglichen verlief, setzte sich Thomas Positionsverständnis im Mittelspiel immer mehr durch. Schlussendlich blieb ein dominierender Springer auf der schwarzen Seite gegen einen isolierten Läufer bei den weißen Steinen von den Leichtfiguren übrig. Nach einem taktischen Schlag und exakter Variantenberechnung um Dauerschach zu verhindern, war auch dieser Punkt auf der Leondinger Seite gutzuschreiben.

Auf Brett 3 demonstrierte Pierre Dübon einmal mehr seine exzellente Vorbereitung und konfrontierte seinen Gegner schon sehr bald mit Problemen in einer für ihn sehr angenehmen Stellung. So wie jedem Spieler bekannt, sind oft diese ,praktisch’ gewonnenen Stellungen die am schwierigsten zu realisierenden. Im Laufe des späteren Mittelspiels gelang es dem Kontrahenten dann immer mehr Gegenspiel zu entwickeln. Davon unbeeindruckt war für Pierre immer klar, dass er diese Partie gewinnen möchte. Es entstand dann im Endspiel unter beidseitiger Zeitnot ein taktischer Schlagabtausch, den Pierre für sich entscheiden konnte.

Am vierten Brett beschäftigte sich Young-Star Milos Modric mit den schwarzen Hölzern mit einer skandinavischen Struktur (Bauern auf e6, f7, g6, f5 und c6), die er grundsätzlich bestens beherrscht und die auch lange sehr vielversprechend für ihn aussah. Milos hatte über die gesamte Saison eindrucksvoll demonstriert, dass er auch mit Schwarz Druck auf starke Gegner ausüben kann und durch seine hohe Ausdauer dann Partien gewinnen kann. In dieser Partie unterschätze er leider den starken weißen Freibauern auf der h-Linie, der ihm schlussendlich Kopf-und-Kragen kostete. Auch ein mutiger Damenausflug und ein mehrfaches Bauernopfer konnten diese Partie nicht mehr retten.

Auf Brett 5 stellte sich Harri Winkler der Herausforderung gegen den aufstrebenden Sauwälder Jungspund. In einer wie immer flott vorgetragenen Partie ging es für beide Seiten abwechselnd bergauf und bergab. Nachdem keine Seite übermäßiges Risiko mehr nahm, war das Remis besiegelt und Leonding um einen halben Punkt reicher.

Am letzten Brett bemühte sich der Autor um einen versöhnlichen Saisonabschluss mit den schwarzen Steinen. In einem Damenbauern-Spiel ging die Koordination der weißen Figuren rasch verloren und es war möglich, den schwarzen positionellen Vorteil langsam auszubauen. Gleichzeitig gelang es auch, die richtigen Figuren abzutauschen (Danke für die kleinen Nachhilfestunden :), und den Druck weiter auszubauen. Die Partie konnte am Ende durch einen taktischen Schlag auf h2 gewonnen werden.

Insgesamt wurde der Wettkampf mit 4,5 Punkten gewonnen, was einer starken Leistung entspricht, aufgrund des geschwächten Gegners aber auch in der Erwartung lag.

Unter dem Strich kommt Leonding 1 damit auf Platz 3 und 41,5 Punkte in der Saison 23/24, und das in der ersten Saison nach dem Aufstieg in die 1. OÖ Landesliga! Noch viel mehr als die Platzierung und die Punkte freut den Autor die tolle reibungsfreie Abwicklung der Meisterschaft selbst. Der 7-Mann Kader spielte fast durch und im Einzelfall standen dankenswerterweise die Kollegen aus den parallelen Leondinger Mannschaften als Ersatz bereit. So macht es Spaß auf mehr!

Zum Schluss sei noch dem Klub St. Valentin gratuliert, welcher in einer nervenaufreibenden Schlacht den benötigten 4:2 Sieg gegen Hörsching einfuhr und somit verdient als OÖ Mannschaftsmeister von der Tabellenspitze lacht.

Alex’ Klinkan
Captain Leonding M1




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Erstellt von: Alex’ Klinkan
Letzte Änderung: 13.04.2024